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Elvis ist zurück!

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Kater Elvis hat dem Tierschutz Penzberg einen kuriosen Einsatz verschafft! Er verkroch sich in einem fremden Haus und wollte vor lauter Angst dort auch nicht mehr raus. Alle Versuche, ihn dazu zu bewegen raus zu kommen oder ihn zu fangen, brachten rein gar nix. Erst durch die Hilfe der Feuerwehr Iffeldorf und der Zusammenarbeit mit der Polizei Penzberg konnte Elvis aus dem Haus geholt werden. Und wie es der Zufall oder Patron Florian will, wussten die Feuerwehrler auch gleich, wem der Kater gehört. Er konnte danach seiner glücklichen Familie übergeben werden, worüber Kater Elvis auch sichtbar zufrieden war!

Wir danken hiermit nochmals der tollen Zusammenarbeit mit der Polizei Penzberg und der freiwilligen Feuerwehr Iffeldorf für die tolle und sofortige Hilfe!

Kater Chilli darf leben!

Ein Tierarzt bat uns um Hilfe, denn ein verletzter, junger Kater hätte eingeschläfert oder abgegeben werden müssen, da die Besitzer die teure Behandlung einfach nicht stemmen konnten. Aber Chilli darf leben und bleiben, denn er wird sehr geliebt. Seine kleine Besitzerin erzählt:

Mein Name ist Selina und ich bin 12 Jahre alt. Anfang März verunglückte leider mein Kater „CHILLI“ – vermutlich war es ein Autounfall. Nach vier Tage langem Verschwinden fand er den Weg wieder zu mir, verletzt! Meine Angst war riesig… Er war ängstlich, er zitterte! Meine Mama kam zum Glück gleich von der Arbeit und der Tierarzt Dr.Rudolph nahm sich spät am Abend noch Zeit um CHILLI anzusehen und zu röntgen. Sein rechter Oberschenkel war gebrochen. Ein Kostenfaktor, den wir uns beim besten Willen leider nicht erlauben können….ich weinte, weil ich Angst hatte CHILLI zu verlieren.

CHILLI lebt und das auch noch bei mir! Ich bin happy, meinen Schmuser behalten zu dürfen, Dank dem Tierschutz in Penzberg. Der Tierschutz übernahm für uns einen Teil der Kosten der Tierklinik. CHILLI wurde operiert und genießt sein Leben bei mir. Er ist gerade mal ein Jahr alt und hat nun, Dank dem Tierschutz, sein ganzes Leben noch vor sich.

Einen Käfig gab es leihweise auch noch vom Tierschutz, in dem er zwar noch gefangen ist, aber nur um seinen Bruch zu verheilen.

Vielen lieben Dank an den Tierschutz für die Hilfe und dass somit mein Kater bei mir bleiben konnte.

Ganz liebe Grüße und ein riesen Dankeschön

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Katze Fee am Bahndamm aufgefunden

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Die Katze knickte vor Schwäche immer wieder ein und fiel um. Sie war komplett abgemagert und konnte nicht mehr laufen, berichtete die Finderin, die die Katze beherzt einpackte und beim Tierarzt abgab. Die Katze war tätowiert, jedoch war die Tätowierung ziemlich alt und so gut wie unleserlich. Dem Tierarzt gelang es mit Infusionen, Antibiotikum und gutem Futter den Gesundheitszustand der Katze zu stabilisieren, so daß „Fee“ (wie wir sie tauften) von unserer Pflegestelle bei Karin übernommen werden konnte. Da Fee ein Fundtier war, wurden die moderaten Kosten (90,- Euro) für den Tierarzt der betr. Gemeinde in Rechnung gestellt.

Nach weiteren Untersuchungen und intensiver Recherche gelang es nach Wochen doch noch, über die verblichene Tätowierung die Besitzerin ausfindig zu machen. Sie hatte ihre Katze weder vermisst noch gesucht noch auf unsere Inserate und Fundmeldungen reagiert, denn sie hatte geglaubt, die Katze hätte sich „zum Sterben vergraben“ (wörtliches Zitat). Sie wollte ihre Katze, die sie fast 20 Jahre lang begleitet hatte, auch nicht zurückhaben, da sie sich mit der Pflege überfordert fühlte. Wir übernahmen also die Katze und tragen seitdem auch alle Kosten. Von der Besitzerin verlangten wir nur, der Gemeinde die entstandenen Tierarztkosten zu erstatten, was sie uns mündlich zusicherte.

Einige Tage später meldete sich die Gemeinde mit der Nachricht, dass die ehemalige Besitzerin sich weigerte die 90,- Euro zu übernehmen. Ihrer Meinung nach sei die Behandlung überflüssig gewesen und Fee hätte sofort eingeschläfert werden müssen. Sie drohte sogar mit einem Anwalt. Wir waren geschockt und sprachlos! So viel Missachtung einer Besitzerin, für deren Tier sich viele Menschen engagieren, Zeit und Geld investiert hatten und um das wir uns nun liebevoll (und kostenintensiv) kümmern, ist uns noch selten begegnet.

Nachtrag: Die Gemeinde wird es sich nun leider zweimal überlegen, wenn es darum geht, die Kosten für ein Fundtier zu übernehmen. Ein wirklich schlechtes Signal für den Tierschutz.

Katzenoma „Fee“ hat sich durch vorbildliche Pflege bei Karin prima erholt. Dank ihres gesunden Appetits hat sie gut zugenommen, schmust gern und ausgiebig, ist ziemlich „gesprächig“ und kommt bestens mit den anderen Katzen zurecht. Sie darf nun einen schönen Lebensabend in sicherer Umgebung verbringen.

Juni 2014

Wozu Hundetrainer

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Einer unserer Tierschutz-Mitarbeiter berichtet aus eigener Erfahrung und rät zur Hilfe durch einen professionellen Hundtrainer:

Braucht man einen Hundetrainer?

Überlegen sie sich, ob sie einen Hund wollen? Bei solch einer Überlegung angelangt, stellt sich meist die Frage: möchte man einen Rassehund vom Züchter oder doch einen Vierbeiner aus dem Tierheim? Diese Entscheidung wird einem keiner abnehmen können, denn sie hängt stark von den Wünschen und Gefühlen des Einzelnen ab.

Aber was soll es für ein Hund sein und welchen Charakter soll er haben? Groß oder klein, ruhig oder verspielt, will man ihn mit zum Sport nehmen oder zum Wandern, ja vielleicht sogar mit ihm arbeiten?

Schon hier kann ein Hundetrainer sehr hilfreich sein bei der Auswahl der Hunderasse, die zu einem passt. Viele Hundetrainer bieten auch an, beim ersten Kontakt und der „Begutachtung“ des potentiellen treuen Vierbeiners als Entscheidungshilfe beratend zur Seite zu stehen.

Hat man sich nun für einen bestimmten Hund entschieden, stellt sich vielen die Frage, was so ein Hund alles braucht und wie man ihn richtig erzieht. Auch hier kommt wieder der Hundetrainer oder eine Hundeschule ins Spiel. Aus eigener Erfahrung sind es oft die kleinen aber feinen Dinge, die sehr wichtig sind und die man trotz besten Absichten schnell falsch machen kann.

Hundeflüsterer? Wozu?
Ich möchte hier nicht unbedingt die Hundebesitzer mit viel Erfahrung ansprechen, da diese ja (zwar leider auch nicht alle) wissen wie es geht. Viel mehr betrifft mein Rat die Anfänger, wie ich es einer war. Natürlich kostet solche professionelle Hilfe etwas Geld und Mühe, aber wenn man sieht, wie der Hund und man selber Fortschritte macht, und das Team Mensch – Hund immer enger zusammen geschweißt wird, merkt man, dass es sich lohnt. Experimentiert man selbst und muss später Fehler und Verhaltensstörungen mühsam wieder beheben, wird es noch viel aufwändiger und teurer.

Wann macht ein Hundetrainer Sinn?

  • Wenn man mit der Haltung und Erziehung von Hunden keine Erfahrung hat.
  • Wenn man eine Hunderasse auswählen will, die nicht nur gefällt, sondern die zum eigenen Lebensstil, den eigenen Wünschen und Anforderungen auch wirklich passt.
  • Aber auch, wenn man schon einen Hund hat und Probleme auftauchen, ist es noch nicht zu spät

 

Geeignete Hundeschulen und Trainer finden sie im Internet. Jede Hundetrainer ist anders, deshalb ist es wichtig, dass sie und auch ihr Hund mit dem „Lehrer“ gut klar kommen. Sprechen sie am Besten mit verschiedenen Trainern und entscheiden sich dann nach Bauchgefühl und Sympathie, wer zu Ihnen und ihrem Vierbeiner am Besten passt. Ein Auto kauft man ja auch nicht, ohne vorher darin gesessen zu haben und gefahren zu sein.

Aus eigener guter Erfahrung kann ich nur empfehlen, zumindest während der Anfangsphase mit einem Hundetrainer zusammen zu arbeiten.

 

Katze Sina wird vermisst

Sina

 

Plötzlich kannte „Sina“ sich gar nicht mehr aus. Es war eiskalt, Mitte Februar, und sie irrte ziel- und hilflos auf der Straße in Sindelsdorf umher. Sie war ausgemergelt, ausgehungert und ja auch wirklich nicht mehr die Jüngste. Lang hätte sie es wohl nicht mehr geschafft….. wenn sie nicht Fr. M über den Weg gelaufen wäre, die nicht wegsah sondern beherzt handelte und half. Sie packte die geschwächte Katze ein und brachte sie zum Tierarzt. Schilddrüsenschwäche, Untergewicht, Auskühlung und höheres Alter lautete die Diagnose. Mit Medikamenten und viel Liebe wurde „Sina“ von Fam. M wochenlang aufgepäppelt. „Sina“ dankte es mit unzähligen Schmusestunden. Auf Dauer konnte sie jedoch nicht bei Familie M. bleiben. Da wir ihr kein Tierheim zumuten wollten hofften wir, vielleicht mit einer Vermittlung über das „Gelbe Blatt“ jemanden zu finden, der ihr noch einen schönen Lebensabend bieten könnte….

Es war ebenfalls Mitte Februar als die Katze von Familie R. aus Kochel spurlos verschwand, von einer Stunde auf die andere. Herr und Frau R. waren untröstlich und suchten ihre alte, kranke Katze überall. Nach einigen Tagen gaben sie jedoch traurig auf und gingen davon aus, ihre Katze habe sich zurückgezogen und sei gestorben. Das Katzenklo und alles, was an sie erinnerte, wurde abgeschafft…….

Als Familie R. dann am 22. März spät Abends von einer längeren Abwesenheit zurückkehrten, traute sie ihren Augen nicht: ein aufmerksamer Nachbar hatte ihnen einen Ausschnitt aus dem „Gelben Blatt“ an die Tür geklebt. Es war wie ein kleines Wunder. Die Katze auf dem Foto unserer Vermittlungsanzeige erkannten sie sofort. Es war doch tatsächlich ihre geliebte „Sina“. Gleich am nächsten Vormittag konnten die überglücklichen Besitzer sie wieder in die Arme schließen. Jetzt musste nur noch schnell wieder ein Katzenklo besorgt werden……

Bleibt nur die Frage, wie „Sina“ von ihrem Zuhause in Kochel den weiten Weg nach Sindelsdorf geschafft hat. Zu Fuß ist das alte, kränkliche Tier sicher nicht gelaufen. Vermutlich ist sie in ein Auto geschlüpft und unbemerkt mitgefahren – leider kann sie es uns nicht erzählen.

Wäre „Sina“ tätowiert oder gechipt gewesen hätte man sie sofort, nachdem sie gefunden wurde, zurückgeben können. So hat sie Riesenglück gehabt, denn normalerweise können unmarkierte Katzen über größere Entfernungen nicht mehr zugeordnet werden.

Bitte chippen und/oder tätowieren Sie unbedingt ihre Katze – auch reine Wohnungskatzen!

2012

Auch Farbratten sind nette Haustiere und haben ein Recht auf Leben

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So fand ich die Kleinen in der Wiese Jemand klingelte bei mir an der Haustür und berichtete von einem Wurf „Mäuse“, die auf einer nahe gelegenen Wiese ausgesetzt worden seien. Ihre Farbigkeit unterscheide sie von wildlebenden Tieren. Ich ließ alles liegen und stehen, ging suchen und fand einen Knäuel sich verzweifelt zusammenkuschelnder winziger Samtfellchen. Schon ein Blick genügte um die Winzlinge als kleine Farbratten zu indentifizieren. Die Fünf waren geschätzte 10 Tage alt (geboren sind sie schätzungsweise um den 1.Juni), noch blind, völlig hilflos und schon etwas ausgekühlt.

Die Tierärztin stattete mich mit allem notwendigen Zubehör und vielen Tips aus und dann ging es an die erste Fütterung. Es war das reinste Chaos! Schon nach wenigen Minuten war die klebrige Aufzuchtmilch überall, nur nicht in den Babies. Sie waren so reichlichen Milchfluss und den Geschmack nicht gewohnt. Statt zu nuckeln, waren sie nur damit beschäftigt, sich die überschüssige Milch wieder weg zu putzen, zu zappeln und zu niessen. Mit unendlicher Geduld gelang es aber dann doch noch, jedem ein paar Tropfen der längst nicht mehr richtig warmen Milch einzuflößen. Damit nicht getan – nach dem Essen musste der Bauch massiert und die Babies gesäubert werden. Zwei Stunden später war ich erledigt und auch die Kleinen schliefen erschöpft auf der Wärmeflasche ein.

Die ersten Tage ging es dann so weiter – alle drei bis vier Stunden – mit je 5x Wiegen, Füttern, Massieren und Säubern. Berge von Papiertücher schmolzen dahin wie Schnee im Sommer. Doch mit jedem Mal gelang die Sache geordneter und auch die Rattis lernten schnell, richtig zu trinken. Alle bis auf eine, nämlich „Minni“, die nicht umsonst so heißt, denn sie war von Anfang an die Kleinste der fünf. Sie nahm nur einen Bruchteil der Menge die die anderen tranken und wurde zum Sorgenkind. Am dritten Tag war sie ziemlich schwach und die wachsende Haut hing irgendwie faltig an dem winzigen Rattenbaby, das nicht richtig zunahm. Die Rettung kam von der Tierärztin. Sie versorgte die Kleine mit einem immunstärkenden Mittel und Vitaminen und ab da ging es plötzlich steil bergauf. Sie erforderte zwar beim Füttern immer noch mehr Geduld als die anderen aber Minni wuchs, füllte ihre Haut wieder aus, war neugierig und zutraulich und wurde mein Liebling.

Mit 2 Wochen gehen die Augen auf ! Zum Glück entwickeln Rattenbabies sich rasant schnell, denn eine Handaufzucht so kleiner Säugetiere ist unendlich zeitraubend und anstrengend. Aber schon eine Woche später schauten sie aus ihren kleinen schwarzen Knopfaugen in die Welt und begannen, an festem Futter zu knabbern. Mit drei Wochen erfolgte die endgültige Umstellung auf ganz normales Rattenfutter. Schon nach der vierten Lebenswoche müssen die Geschlechter getrennt werden, da die bis dahin mausgroßen Rattenmädchen dann selbst schon wieder trächtig werden können. Also höchste Zeit für die Vermittlung, die auch nochmal viel Aufwand erforderte, denn Ratten zählen (zu Unrecht) nicht zu den beliebtesten Haustieren.

Die beiden Mädchen, Minni und Momo, fanden ein Plätzchen bei einem Penzberger Pärchen, die bereits zwei ältere Rattendamen haben und ihr Rudel gerne vergrößern wollten. Da sich für die drei Jungs Moppel, Mari und Mr.Brown, trotz intensiver Werbung niemand meldete, wurden sie in unserem Partner-Tierheim in Garmisch aufgenommen.

Vorsicht: Kleintiere aus Bau- und Gartencentern, von Börsen und Kleintiermärkten aber auch aus Zoofachhandlungen werden oft nicht sorgfältig nach Geschlechtern getrennt. Weibliche Tiere sind in vielen Fällen trächtig – dann hat man 6 bis 12 Tiere zum Preis von einem – Glückwunsch! Um diese Praxis nicht zu unterstützen, bitte solche Tiere NIEMALS kaufen. Die Tierheime und Notfallisten (im Internet) quellen über und dort achtet man schon aus eigenem Interesse sorgfältig auf die Verhinderung von Nachwuchs.

 

Seppi der kleine Westi-Mix

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Die Geschichte von Seppi bewegte viele Penzberger. Seppi ist ein kleiner, fröhlicher West-Highland Mix, der eines Tages in der Penzberger Innenstadt an einen Baum angebunden aufgefunden wurde. Er war in erbärmlichem Zustand, verwahrlost, sehr abgemagert, verfilzt und verschmutzt (auf den Fotos ist er bereits zweimal gebadet) und hatte in seiner Verzweiflung sämtliche Mülltüten, die in der Nähe standen, auf der Suche nach Fressbarem aufgerissen.

Der Tierschutzverein erstellte Anzeige bei der Polizei. Durch einen Artikel im Gelben Blatt meldeten sich genug Zeugen und der Täter konnte schnell gefunden werden. Durch sein sonniges Gemüt hatte Seppi das Herz der Finder im Sturm erobert und schon nach wenigen Tagen war klar: Seppi kann bleiben.

Mit der rundum guten Betreuung und Versorgung dort hatte er auch bald wieder genug Kraft, um länger als wenige Minuten zu laufen. Auch erinnerte er sich nach und nach, dass man sein „Geschäft“ nicht in der Wohnung zu verrichten hat. 3 Monate später war Seppi nicht wieder zu erkennen. Er hat 2 kg zugenommen, sein Fell ist dicht und schön und der kleine Hund strahlt vor Zufriedenheit und Selbstbewußtsein. Der Täter wurde zu einer Geldstrafe von 400,- Euro und der Übernahme der Verfahrenskosten verurteilt.

Januar 2011

Rabe Fridolins Geschichte

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„In meinem Garten sitzt ein Rabe, der nicht wegfliegen kann und die Katzen belauern ihn schon …“, berichtete uns im August eine besorgte Penzbergerin. Eine unserer Mitarbeiterinnen fuhr sofort hin und holte den verdatterten Raben ab. Es war, wie sich bald herausstellte, tatsächlich keine Krähe sondern ein einige Wochen alter Kolkrabe, der noch nicht fliegen konnte.

Schnell informierte man sich im Internet über die Bedürfnisse und Futteransprüche der seltenen, geschützten Vögel, richtete eine Volière ein und ließ „Fridolin“ einziehen. Er wuchs und gedieh, wurde auch zahm und lernte „Hallo“ zu sagen. Unser Ziel war jedoch die Auswilderung, die in diesem Umfeld nicht gelingen konnte. Handaufgezogene, einzelne Raben werden von ihren wildlebenden Artgenossen nicht akzeptiert, weg gehackt und sogar getötet. Daher gaben wir Fridolin an einen erfahrenen Vogelwart weiter, der zufällig wildlebende junge Raben bei sich am Haus hatte.

Fridolin lernte dort richtig fliegen und wurde langsam an die Freiheit und an seine Artgenossen gewöhnt. Noch wochenlang blieben er und die anderen jungen Raben in der Nähe des Hauses und ließen sich regelmäßig mit Leckerbissen verwöhnen, bis sie nach und nach selbständig wurden, immer seltener und zuletzt gar nicht mehr auftauchten. Viel Glück im neuen Rabenleben, Fridolin!

August 2011

Katze „Finchen“ aus schrecklichen Zuständen gerettet

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Katze Finchen Die Polizei bat uns eines Tages, eine konfiszierte Katze in Obhut zu nehmen. Die Katze war in einer Wohung gefunden worden, aus der es so stark roch, dass der Vermieter befürchtete, der Bewohnerin, einer jungen Frau, könnte etwas zugestoßen sein. Die Wohnung wurde daher aufgebrochen. In der Wohnung befand sich niemand außer einer kleinen, verzweifelten Katze. Das Futter war längst aufgebraucht und Wasser fand das Kätzchen nur noch in der Toilettenschüssel. In ihrer Not hatte sie das Sofa, die Dusche und verschiedene andere Orte für ihre Notdurft benutzt, woraus sich der atemberaubende Gestank erklärte. Die arme Katze war seit vielen Tagen allein und unversorgt eingesperrt gewesen.

Finchen’s Kitten

Unsere Katzenmama Luise Halang erklärte sich sofort bereit, die kleine „Finchen“, wie sie rasch getauft wurde, bei sich in Pflege zu nehmen. Schnell war allerdings klar, dass Finchen, obwohl selbst nur eine halbe Portion, in fortgeschrittenem Zustand trächtig war, zu spät für eine Kastration. Einen Monat später kamen vier Kitten auf die Welt. Drei außergewöhnlich große, kräftige Katerchen und ein kleines, zierliches Kätzchen. Insgesamt 4 Monate lang teilten sich zwei Pflegestellen die Herausforderung, denn zwischenzeitlich wurden alle Katzen sehr krank und der Aufwand für Pflege, medizinische Versorgung und Tierarztbesuche war enorm. Es hat sich aber gelohnt. Mit zwölf Wochen konnten wir drei proppere, freche, kleine Kater vermitteln und auch das kleine Kätzchen, bei dem zunächst nicht sicher war, ob sie nicht vielleicht einen Herzfehler hatte, fand einen schönen Platz bei einer Familie in Sindelsdorf. Finchen selber konnte nicht vermittelt werden. Sie hat sich ins Herz der einen Pflegestelle geschlichen und blieb. Wer mag, kann sie an unserem nächsten „Tag der offenen Tür“ bei Karin Ratzek-Endreß gerne besuchen.

Sommer 2011

Verwahrloste Tiere – überforderte Menschen

Joschi wurde uns im September 2010 als Fall schlechter Haltung gemeldet. Leider bestätigten sich die Anschuldigungen bei der Überprüfung durch zwei unserer Mitarbeiter. Der kleine Kater, gerade mal ein halbes Jahr alt, lebte bei einem alkoholkranken, sehr starken Raucher in einem kleinen Dachzimmer mit nur einem einzigen Dachfenster. Zeugen berichteten, dass er geschlagen, getreten und am Schwanz durchs Zimmer geschleudert würde und dauernd erbärmlich miaute. Da der Besitzer überhaupt nicht einsichtig und sehr aggressiv war, riefen wir die Polizei und erstatteten Anzeige wegen Tierquälerei. Die Mühlen der Ämter mahlen langsam, daher konnten wir vorläufig nicht mehr tun, als Joschi die Daumen zu drücken, dass er durchhält. Anscheinend war der Besitzer vorgewarnt, als der Amtstierarzt endlich zwei Wochen später eine Kontrolle vornahm. Da plötzlich Futter und Wasser bereit stand und die Wohnung in Ordnung gebracht worden war, waren ihm die Hände gebunden und er konnte Joschi nicht beschlagnahmen. Die Schreckensmeldungen der Nachbarn über Saufgelage, Geschrei und den vernachlässigten Joschi rissen aber nicht ab und wir erstatteten im Januar 2011 erneut Anzeige.

Der Durchbruch kam endlich im April 2011, als Joschi stundenlang auf dem Hausdach ausgesperrt worden war und von der Feuerwehr gerettet werden musste, da die Sonne das Dach immer mehr erhitzte und er schon zu erschöpft war, um noch zu miauen. Ein Passantin hatte das Drama beobachtet und ihr gelang es, Joschi seinem Besitzer gegen ein „Trinkgeld“ von 50,- Euro abzuschwatzen.

Joschi hatte vom Nikotin verätzte Schleimhäute, blutiges Zahnfleisch, 2 schwarze Zähne und große Angst. Es dauerte über ein halbes Jahr bis er wieder ganz gesund war und noch länger, bis er die schreckliche Zeit verarbeitet hatte. Nach und nach wurde aus ihm jedoch bei seiner neuen Besitzerin ein verschmuster, temperamentvoller und ganz normaler Stubentiger.

Der ehemalige Besitzer bekam im Juni 2011 ein Tierhalteverbot und wurde zu einer Geldstrafe verurteilt.

2011